Die Heraldik beschreibt seit dem frühen 19. Jahrhundert im Allgemeinen die Wissenschaft der Wappen und Flaggen und ist auch als Wappenkunde zu verstehen. Sie gehört als Disziplin den historischen Hilfswissenschften an und belegt dort ein großes Gebiet.
Das Wort “Heraldik” ist durch den aussterbenden Beruf (heute nur noch in England, Schottland und Schweden) des Herold abgeleitet. Sie waren/sind die Kenner und Bewahrer der Symbole auf Flaggen und Schilden, die somit zu Wappen wurden.
Das Wort “Wappen” ist gleichzusetzen mit “Waffen”, in diesem Falle jedoch “Abwehrwaffen” (Schild), die mit einem farbigen, bleibenden Symbol versehen wurden. Dies diente im Hochmittelalter vermutlich zu Erkennungszwecken, da die schwer bewaffneten und geschützen Ritter im Krieg kaum mehr von einander zu unterscheiden waren. Im Laufe der Geschichte dienten Wappen nicht mehr einer einzelnen Person, sondern ganzen Geschlechtern, Vereinigungen und Körperschaften.
Das Wort “Blasonierung” geht auf den französischen Ausdruck blason zurück, der die Wappenbeschreibung meint. Dies wird auf eine stilistisch eigene Art getan und erfordert einiges an Geschick. Denn für die Überlieferung ist die Beschreibung des Wappens wichtiger, als die bildliche Darstellung, die in jeder Epoche einer eigenen Richtlinien unterlag. So muss eine einheitliche Sprache genutzt werden, damit alle weiteren Interpretationsmöglichkeiten ausgeschlossen werden.
Das Wappen besteht aus zwei Hauptteilen.
- Schild, mit Schildbild
- Oberwappen, bestehend aus Helm, Helmzier, Helmdecken
Desweiteren gibt es diverses Zubehör, welche heute eher selten Verwendung finden und bei der Blasonierung und Darstellung des Wappens unwesentlich sind.
- Rang- und Würdezeichen (z.B. Kronen)
- Schildhalter
- Wappenmäntel, Fahnen, Orden
- Wahlsprüche, Devisen
Quelle:
Ludwig Biewer und Eckart Henning: Wappen. Handbuch der Heraldik, Böhlau Verlag, Köln Weimar Wien: 2017.